Lappland – glitzernde Tage und eisblaue Nächte 14. – 18. Januar 2025
Reisebericht von Claudia Leimgruber Müller
Nachdem ich bereits die Polarnacht in der Finnmark erleben durfte, war ich gespannt, wie sich das Winterwunderland Lappland anfühlen würde. Die Reise führte mich auf Husky- und Rentierschlittenfahrten, zu einem Besuch beim Santa Claus und bescherte unzählige Glücksmomente in der winterlichen Natur. Ob bei einer Schneeschuhwanderung durch stille Winterlandschaften oder beim Staunen über die tanzenden Nordlichter am Nachthimmel – Lappland verzauberte mich auf ganz besondere Weise.
Die Anreise erfolgte mit Finnair über Helsinki nach Rovaniemi, wo ich es mir nach der Ankunft erst einmal bei Kaffee und Zimtschnecken gut gehen liess.
Den zweiten Tag startete ich bei einem winterlichen Spaziergang durch Rovaniemi entlang des verschneiten Ufers des Ounaskoski. Die Stadt, bekannt als offizielle Heimat des Weihnachtsmanns, begeisterte mit ihrem winterlichen, kleinstädtischen Charme. Am Nachmittag ging es weiter zum zugefrorenen Jyrmämäjärvi-See, wo die Schneeschuhtour begann. Genau zum Start der Wanderung setzte sanfter Schneefall ein und verwandelte die Landschaft in ein wahres Wintermärchen. Nach der Tour wärmten wir uns in einer gemütlichen Kota (einer traditionellen Holzhütte der Samen) auf, wo wir am knisternden Feuer Kaffee und Kekse genossen – und als besonderes Highlight Würste über den Flammen brieten.
Der Morgen des dritten Tages begann mit einem Besuch bei den Huskys und einem Einblick in die faszinierende Welt der Schlittenhunde. Nach einer Einführung in die Technik des Schlittenhundefahrens machten wir uns bereit für die Fahrt durch die verschneite Landschaft. Pünktlich zum Sonnenaufgang starteten wir in Richtung Toramojärvi (ja, auch die finnischen Orte sind Zungenbrecher). Wir wurden mit einem spektakulären Farbenspiel belohnt: Der Himmel leuchtete in zarten Rosa- und Orangetönen, bevor er in ein sanftes Blau überging. Ein unvergesslicher Moment inmitten der winterlichen Stille.
Am frühen Nachmittag, zur blauen Stunde, wagte ich mich aufs Schneemobil. Wir entdeckten die Freude am Fahren durch die verschneite Landschaft und genossen bei einem Halt die magische Stille der winterlichen Wildnis. Während wir den Moment auf uns wirken liessen, zeigten sich am Himmel bereits die ersten schwachen Nordlichter – ein Vorgeschmack auf das nächtliche Spektakel.
Zum Abschluss dieses aktiven Tages durfte ich den Abend in einer gemütlichen Christmas Cabin, etwa zwei Stunden ausserhalb von Rovaniemi, verbringen. Wir hatten grosses Glück und konnten die Nordlichter sowohl im verschneiten Wald als auch über dem zugefrorenen See bestaunen. Als zusätzliches Highlight begleitete uns der Mond und tauchte die Szenerie in ein magisches Licht.
Nach so vielen Glücksmomenten und unvergesslichen Eindrücken liessen wir den Tag wieder in einer Kota ausklingen. Am knisternden Feuer brieten wir Würste, und als süssen Abschluss gab es Kakao mit Marshmallows, die wir über den Flammen rösteten – der perfekte Abschluss eines erlebnisreichen Wintertages.
Nach so vielen Eindrücken war für den vierten Tag ein gemütlicher Start geplant. Ich besuchte eine traditionelle Rentierfarm und erhielt spannende Einblicke in das Leben der Rentierzüchter und ihren Alltag. Neben der Fütterung der Tiere durfte ich als besonderes Highlight eine kurze Schlittenfahrt mit «Rudolph» unternehmen, was definitiv langsamer ist als mit den Huskys.
Die Landschaft rund um den gefrorenen Sierijärvi (Järvi – See) war an diesem Vormittag einmal mehr magisch. Doch der eigentliche Glücksmoment war das seltene Naturphänomen, das sich mir bot: Ich konnte die faszinierenden arktischen Stratosphärenwolken bewundern – ein äusserst seltenes Schauspiel am Polarkreis, das den Himmel in sanfte Farben tauchte.
Am Nachmittag begab ich mich auf die Spuren der Magie des Weihnachtsmannes im Santa Claus Village. Dort tauchte ich in die festliche Atmosphäre ein und gönnte mir endlich eine typisch finnische Spezialität: über dem Holzfeuer gegrillten Lachs mit Kartoffelsalat. Natürlich durfte auch ein Gruss an die Liebsten zu Hause nicht fehlen. Im offiziellen Postamt des Weihnachtsmannes schrieb ich eine Karte. Nun bleibt nur zu hoffen, dass Santa Claus sie pünktlich zu Weihnachten ausliefert.
Bevor es zurück in die Stadt ging, nutzte ich die Gelegenheit, ein Candle-Light-Konzert im Santa Park zu besuchen. Dieser ehemalige Schutzbunker in der Nähe des Santa Claus Village verwandelte sich an diesem Abend in einen magischen Konzertsaal. Im warmen Schein von tausend Kerzen spielte das Bålder Quartet Vivaldis «Vier Jahreszeiten». Ein musikalisches Highlight, das noch lange nachklang. Doch der krönende Abschluss des Tages wartete noch: Auf dem Rückweg zum Hotel leuchtete das Nordlicht am Himmel und wies mir den Weg.
Nach einer kurzen und intensiven Zeit hiess es für mich wieder Abschied nehmen. Lappland, das Land der glitzernden Tage und eisblauen Nächte hat mich begeistert. Ich freue mich sehr, dass ich vom 16. – 22. Februar 2026 meinen Gästen die faszinierende Natur in Lappland persönlich zeigen darf.
Tervetuloa Suomeen – willkommen in Finnland
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